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Schutz vor Malaria in Afrika - Tipps und Infos

Moskito
03 Mai
2018

Eines der wichtigsten Dinge für eine wunderbare Reise nach Kenia oder ein anderes afrikanisches Land, ist eine gute Reisevorbereitung. Vor allem was die Gesundheit betrifft. Und so sollte man sich bei dem Reiseziel Afrika die Frage stellen: Gibt es Malaria wo ich hinreise und wie kann ich mich davor schützen?

Das ist wohl eine der am meisten gestellten Fragen und zählt auch zu den wichtigsten Dingen in der Vorbereitung vor einer Reise. Niemand beschäftigt sich gerne mit unangenehmen Dingen wie Impfungen oder Malariavorsorge. Aber man möchte neben einem schönen Urlaub auch wieder gesund nach Hause kommen. In unserem Artikel erhalten Sie Informationen zu Malaria allgemein, der Übertragung und vor allem zum Schutz.

 

Vorab möchten wir festhalten. Lassen Sie sich von einem Tropenarzt, Tropeninstitut oder auch Ihrem Arzt des Vertrauens beraten. Sehr gut sind auch die Impfservicestellen der Großstädte, wo man eine sehr fundierte reisemedizinische Beratung erhält.

Was ist Malaria ?

Es ist eine Infektionskrankheit welche durch Parasiten verursacht werden, welche die roten Blutkörperchen angreifen. Man nannte die Krankheit früher auch Sumpffieber. Sie kann durch weibliche Stechmücken übertragen werden und es gibt Sie in verschiedenen Ausprägungen. Die gefährlichste ist dabei die „Malaria Tropica“.

Wo kommt Malaria vor ?

Malaria kommt in vielen Ländern vor. Vor allem dort wo tropische oder subtropische Bedingungen vorherrschen. Ungefähr 50 % aller Menschen leben in solchen Ländern. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) teilt dabei die Gebiete in drei Kategorien ein.

  • Kein Risiko
  • Geringes Risiko
  • Hohes Risiko

Auf der Seite der WHO findet man zudem Karten und Listen von Ländern wo Malaria vorkommt. Gerade in vielen afrikanischen Ländern ist dies der Fall. Auch in Kenia, Tansania oder auch Uganda kommt Malaria vor. Nicht in jedem Gebiet eines Landes gleich stark. Deshalb sollte man sich bei der Auswahl der Reiseroute bei einer Safari genau informieren, wie groß das Risko ist. 

Über 80% aller Malaria Fälle kommen allerdings in nur 15 Ländern vor. Die folgende Grafik veranschaulicht dies. Die Daten stammen aus dem Bericht der WHO aus 2017.

Malaria Symptome - Welche Anzeichen können auftreten?

Generell treten erste Anzeichen nach etwa 6 Tagen bis mehrere Wochen später auf. In sehr seltenen Fällen auch erste nach vielen Monaten.

Typische Symptome können sein:

  • Hohes Fieber
  • Gliederschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Schweißausbrüche
  • Übelkeit
  • Schwindel

Generell sollte man bei einer Erkrankung den behandelnden Arzt immer auf vergangene Aufenthalte in einem Tropengebiet hinweisen. Auch wenn diese schon länger in der Vergangenheit zurückliegen. Mittels Test kann so eine Erkrankung ausgeschlossen werden.
In vielen betroffenen Ländern gibt es auch sogenannte Schnelltests, wo nach wenigen Minuten feststeht, ob man infiziert ist.

 

Malaria Infizierung - Wo und wie kann ich mich infizieren ?

Die Übertragung erfolgt von weiblichen Stechmücken. Der Lebensraum der Tiere ist sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Gegebenheiten ab. Einerseits von der Höhenlage des Gebietes und vor allem auch von Jahreszeit und natürlich vom Wetter.
Ab einer Höhe von etwa 2000m sind die meisten Gebiete „Malariafrei“, da es zu kalt für die Mücken ist. Auch in den afrikanischen Wintermonaten (Juni - September) geht die Population der Stechmücken stark zurück, da die Mückenlarven nicht überlebensfähig sind, wenn die Temperaturen zu stark sinken.
Das Vorkommen von Regen beeinflusst die Anzahl der Mücken ebenso.

Die Übertragung erfolgt beispielsweise wenn eine weibliche Stechmücke einen bereits infizierten Menschen sticht und dann einen gesunden Menschen sticht. Somit ist die höchste Gefahr sich anzustecken in Städten, Dörfern und Siedlungen. Die Gefahr sich in den Nationalparks anzustecken ist dabei geringer. Die Mücken werden dabei laut Forscher auf Gerüche (Schweiß, Ausdünstungen) sowie das CO2 das wir ausatmen, aufmerksam.

Die aktivsten Zeiten der Moskitos sind vor allem in den Abendstunden ab ca 17:00 Uhr bis etwa 9:30 Uhr am Morgen. In dieser Zeit sind die Mücken aktiv und hier ist die Gefahr am Größten von weiblichen Moskitos gestochen zu werden.

Malaria Schutz - Welche Möglichkeiten habe ich um mich gegen Malaria zu schützen?

Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Dies vorweg. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten das Risiko zu minimieren. Der effektivste Schutz ist natürlich den Stich der Anophelesmücke zu verhindern !

  1. Chemo Prophylaxe (vorsorgliche Einnahme eines Medikamentes) und umgangssprachlich auch Malaria Prophylaxe genannt.
    Verschiedene Hersteller bieten hier unterschiedliche Präparate an. Doch beachten Sie, dass die Präparate nicht immer frei von Nebenwirkungen sind. Sie bieten aber einen effektiven Schutz.
    Welches Medikament für Sie passend ist, hängt neben dem Reiseland auch von Ihnen persönlich ab. Das heißt unter anderem welchen Reisestil pflegen Sie, wielange ist die Aufenthaltsdauer in den betroffenen Gebieten oder auch welche Reisezeit hat man ausgewählt. Es macht natürlich auch einen Unterschied ob man beispielsweise ein freiwilliges soziales Jahr einlegt und in einem Slum arbietet oder ob man sich nur einige Tage in einem Nationalpark, in einer kleinen Lodge aufhält. Zählen Sie zu einer Risikogruppe (Kinder, Schwangere, Vorerkrankungen etc. )  Die Medikamente sind dabei verschreibungspflichtig und sollten immer im Gespräch mit einem spezialisierten Arzt erörtert werden. Gerade auch was Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten betrifft. Einen guten Hinweis gibt hier auch die Deutsche Geselschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit. 

  2. Standby Medikamente / Standby Therapie
    Diese Medikamente werden während der Reise im Gepäck mitgeführt. Treten Malaria Symptome auf, dann werden diese eigenommen, um eine ehest mögliche Behandlung starten zu können. Anschließend ehest möglich einen Arzt aufsuchen! In vielen Ländern wo es Malaria gibt, helfen auch Schnelltests zu erkennen, ob es sich wirklich um Malaria handelt und nicht um eine andere Krankheit.

  3. Allgemeine Vorsorge zur Risiko Minimierung.
    Zusätzlich zu den oben genannten Punkten oder auch für jene welche sich gegen einen Malaria Schutz entscheiden gibt es verschiedene Möglichkeiten das Risiko zu reduzieren.

    1. Ein ordentliches Mückenschutzmittel / Repellent für die Haut.
      Beispiele hierfür sind NoBite, Autan, AntiBrumm Forte etc.
      Dabei handelt es sich einfach um insektenabweisende Mittel. Es gibt hier natürlich noch verschiedene andere Hersteller, doch mit diesen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Generell kann man festhalten, dass je höher der Diethyltoluamid (DEET) ist, desto wirksamer sind die Mittel. Aber achten Sie darauf, dass Sie das Mittel nicht in die Augen oder auf Schleimhäute bekommen, da es diese reizt. Es wird trotz seiner Nebenwirkungen aber von der Weltgesundheitsorganisation als Repellent empfohlen.
      Ein weiterer kleiner Nachteil ist auch, dass sich bei empfindlicher Kleidung Farben lösen können. Deshalb achten Sie beim Auftragen darauf, dass Sie es nicht auf die Kleidung sprühen.

    2. Das Imprägnieren der Kleidung
      Die meisten Hersteller bieten auch eigene Präparate für die Kleidung an. Diese sind vor allem darauf ausgerichtet, nicht abzufärben und sanft zur Kleidung zu sein. Sprühen Sie schon vor Reiseantritt die Kleidung damit ein. Die Wirkung hält dann etwa 2 – 4 Wochen. Nach einem Waschgang muss die Kleidung allerdings erneut imprägniert werden. Die Präparate sind auch für Kinder aber einem Alter von 3 Jahren geeignet. Das heißt am dem Alter wenn die Kinder nicht mehr die Kleidung in den Mund nehmen.
      Unser Tipp ist auch noch, die Moskito Netze bei Ankunft einmal kurz zu besprühen. Hierfür gibt es eigene Präparate !

    3. Die richtige Kleidung macht den Unterschied
      Wie schon erwähnt, sind die meisten Moskitos in der Dämmerung aktiv beziehungsweise auch nachts. Deshalb tragen Sie in der Dämmerung dann lange Kleidung (lange Hosen, Hemden, oder auch eine leichte Jacke – je nach Temperatur). Dies ist auf einer Safari kein Problem, da abends auch die Temperaturen sinken und man auf lange Kleidung angewiesen ist. Auch gibt es besonders dicht gewebte Stoffe welche es den Mücken erschweren durchzustechen. Auch die Imprägnierung der Kleidung hilft hier zusätzlich.
      Als generellen Tipp noch: Tragen Sie eher helle Kleidung, da dunkle Farben die Mücken eher anlocken.
      Anders sieht es an der Küste aus. Hier ist es auch abends zumeist sehr feucht warm. An der Küste sollten Sie immer dafür sorgen, dass Sie Ihr Mückenschutzmittel ordentlich aufgetragen haben.

    4. Moskitonetz, Moskitonetz, Moskitonetz
      In den meisten Unterkünften werden Moskitonetze geboten. Immer dort wo Sie ein Moskitonetz vorfinden, achten Sie darauf es wirklich auch zu schließen !
      Nur ein geschlossenes Moskitonetz ist ein guter Schutz.
      In manchen Unterkünften gibt es keine Netze. Auch hier braucht man nicht in Panik zu verfallen. Liegt die Unterkunft sehr hoch (>höher als 2000m Höhe) dann sind die Gebiete meist Mückenarm. Wenn Sie dennoch Bedenken haben, dann sprühen Sie Ihre Bettwäsche kurz etwas ein beziehungsweise tragen Sie auch das Mittel für die Haut wieder auf vor dem Schlafen gehen.
      Auch für Moskitonetze gibt es eigene Mittel mit welchem man das Netz imprägnieren kann. Dies führt zum Tod der Mücken wenn sich diese auf dem Netz niederlassen.

    5. Verhalten in Zeltcamps und Lodges
      Gerade dort wo es keine Moskitonetze gibt, achten Sie darauf, dass wenn Sie Ihr Zelt verlassen, dass die die Reißverschlüsse/Zipps beim Verlassen schließen. Beziehungsweise auch die Türen der Zimmer. Das minimiert das Risiko, dass eine Mücke in den Schlafbereich gelangt. Zusätzlich bieten viele Unterkünfte auch Insektensprays an, um den Schlafbereich zu „säubern“.

  4. Malaria Impfung
    Seit vielen Jahren wird an einer Impfung geforscht. Seit einigen Jahren auch durchaus erfolgreichen von einem Biotechunternehmen aus den USA. Die Firmat Sanaria arbeitet an einer Schutzimpfung welche einmal die Prophylaxe ersetzten könnte. Die bisherigen Forschungen sind sehr vielversprechend und so wird dieser Impfstoff nun die nächsten Jahre in Afrika getestet. Bis es allerdings für Reisende und Bewohner von Risikogebieten soweit sein wird, werden noch einige Jahre vergehen.

Ich wurde gestochen - Was nun ?

Kein Panik zu allererst. Stiche, Hautrötungen müssen nicht immer von Moskitos kommen, sondern es gibt allerlei andere kleine Insekten, welche lästig sein können. Selbst wenn man den einen oder anderen Moskitostich bekommt, braucht man nicht in Panik zu verfallen oder sich seinen Urlaub kaputt machen lassen. Schließlich übertragen nur die weiblichen Moskitos die Erreger und auch nur dann wenn Sie einen infizierten zuvor gestochen haben.
Man muss sich nur vor Augen halten, wie viele Menschen sich auf Fernreisen begeben und OHNE Malaria wieder mit wunderschönen Erinnerungen nach Hause kommen. Wenn Sie wirklich sicher gehen wollen, dann fragen Sie in Ihrer Unterkunft nach einem Schnelltest. Haben diese keinen vorliegen, so kann dies im nächsten größeren Krankenhaus gemacht werden.

Muss ich vor Malaria Angst haben bei einem Urlaub in Kenia ?

Diese Frage ist ganz klar mit NEIN zu beantworten. Egal ob Kenia, Tansania oder auch Uganda. Wenn man sich ordentlich auf die Reise vorbereitet, so wird man ein wunderschönes Erlebnis haben. Seit vielen Jahren organisieren wir nun schon Safaris in den erwähnten Ländern und bereiten unsere Kunden auch entsprechend mit Unterlagen und Gesprächen vor. Natürlich verstehen wir die Sorgen und die Ängste unserer Gäste. Gerade wenn man zum ersten Mal in ein fremdes Land kommt, dann sind viele Dinge ungewohnt. Umso wichtiger ist eine gute Vorbereitung für eine unvergessliche Safari in Kenia.

 

Haben Sie zusätzliche Tipps. Dann schreiben Sie uns. Gerne werden wir dies bei einer Aktualisierung berücksichtigen.